Becken-Schiefstand und Becken-Verdrehung

Von einem Beckenschiefstand oder einer Beckenverdrehung spricht man, wenn die Beckenhälften verschoben sind. Dabei werden die beiden Beckenhälften gegenläufig verschoben und es kommt zu einer Spannung die sich im Kreuzbein/Steißbein, den unteren Lendenwirbelkörpern und im Iliosakralgelenk als Schmerz lokalisieren lässt.

Ursachen

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Verlauf des Muskels Psoas major

Die Ursache für diese massive Beckenbeeinträchtigung kann in bandhaften Blockaden oder traumatischen Erlebnissen liegen. Stürze, Prellungen, Gewalteinwirkungen auf das Becken, beim Sport, durch Unfälle, Verletzungen, sind in der Regel die Ursache. Jedoch auch Schonhaltungen des Beckens beim Sex wegen anhaltender Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, bei Vergewaltigungen und durch sexuellen Missbrauch, führen in der Folge zu Beckenverdrehungen und Beckenschiefständen. Teilweise sind Beckenverdrehungen psychischer Natur und werden psychosomatisch unterhalten. Der Durchsetzungswille des Patienten ist gestört und der Patient hat keinen festen Stand im Leben. Oft haben diese Patienten ein Problem mit der eigenen Lebensgestaltung.

Eine Komplikation aus Beckenschiefständen sind die Beinlängendifferenzen und deren Folgen für die Statik (siehe auch Beinlängendifferenz).

Auf dem Bild (oben) ist der Verlauf des Muskels Psoas major zu erkennen. Hier ist zu sehen, was genau passiert wenn dieser große Muskel (er ist so groß wie der Unterarm des Probanten) sich zusammenzieht und dadurch eine der Beckenhälften nach vorne oben zieht. Der Muskel Iliacus ist der andere wichtige Beckenmuskel, der innen an der Beckenschaufel ansetzt und dabei den Oberschenkel gleichfalls nach vorne oben ziehen kann. Beide Muskeln sind auch immer an einer Beckenverdrehung beteiligt. Die lumable Muskulatur hat bei einer Verkrampfung immer eine seitliche Anhebung des Beckens zu den unteren Rippen zur Folge.

Kontrolle der Beckenverdrehung

Die Darmbeinstachel

Die Darmbeinstachel

Die Beckenverdrehung kann an den vorderen Darmbeinstacheln der Beckenhälften sehr schnell und leicht kontrolliert und dabei dem Patienten demonstriert werden. Gerade hierbei kann der Patient durch einen Spiegel sein Becken selbst überprüfen und sehen wie stark die Verdrehung wirklich ist. (Eine Anleitung hierfür, mit einer detaillierten Beschreibung wird demnächst im Download-Bereich zu finden sein.)

Die vorderen Darmbeinstacheln sind die anatomischen Auffälligkeiten, an denen selbst ein Laie das Becken überprüfen kann.

Die vorderen Darmbeinstacheln werden vom Therapeuten mit den Daumen fixiert und der Patient schaut durch den Spiegel auf sein Becken. Dabei wird der Spiegel über das Becken des Patienten dirigiert, damit er frontal durch den Spiegel auf das Becken sehen kann.

Beckenkontrolle

Da die vorderen Darmbeinstacheln sehr leicht zu tasten sind, kommt es zu bei dieser Demonstration immer zu dem berühmten Aha-Effekt. Meistens kann schon anhand des Slips gesehen werden wie schief das Becken wirklich steht (siehe Bild).

Therapie

Die Beckenhälften sind bandhaft fixiert und können sich nicht von alleine in die richtige Lage zurückdrehen. Dieses ist eine der Grundlagen für die therapeutische Blockade mit der sich oft Therapeuten und Patienten abmühen. Da sich Bänder nicht, oder nur sehr schlecht, therapeutisch beeinflussen lassen, kommt es immer wieder zu manifesten Blockaden die sich nicht dauerhaft lösen lassen. Das hat seinen Grund zum Einen in der unzugänglichen Körperlage dieser ursächlich beteiligten Muskulatur und Bänder. Zum Anderen in der mangelnden Ursachenerkennung durch die Therapeuten. Es ist ein großer Unterschied ob ein Muskel oder ein Band in seinen afferenten oder in seinen efferenten Nervbahnen gestört ist. Beides hat Auswirkungen auf das gestörte Organ, jedoch sind die therapeutischen Interventionen deutlich verschieden in Beurteilung und therapeutischer Umsetzung.

Mit der Methode BioReflex sind die Bänder des Beckens genauestens auf die unterhaltenen Störungen überprüfbar und sehr schnell und gezielt zu sedieren (entspannen). Danach kann das Becken in die patienteneigene physiologische Stellung zurückgeführt werden. Der Vorteil dieser Methode liegt in der genauen Beurteilung der Ursache und der gezielten Kontrollmöglichkeit dieser oftmals jahrelangen Blockaden.

Sind die ursächlichen Therapieblockaden gelöst, kann mit dem Becken und seinen verdrehten und verspannten Bändern eine dauerhafte Lösung erzielt werden.